Donnerstag, 7. Mai 2020

Mondnacht

Der Mond war groß, der Mond war rund,
Wie er da an den Himmeln stund,
Bis eine Wolke an ihm leckte
Und seinen Mondenschein verdeckte.

Der Regen fällt, der Regen rinnt,
Weil Wolken ziemlich wässrig sind,
Bis diese Regenwelt am Schluss
Aus Wassermangel enden muss.

Die Welt ist groß, die Welt ist bunt
Und wie der Mond so kugelrund.
Und in die Mondnacht schreien Krähen:
Die Welt wird sich wohl weiterdrehen!

Samstag, 11. April 2020

Ostervirengedicht 2

Chicorée ist schwer zu schreiben
Und dazuhin auch noch bitter.
Wenn es Osterhasen treiben,
Gibt es manchmal ein Gewitter.
Aber niemand will das wissen:
Dieses Virus ist beschissen!

Sonntag, 5. April 2020

Die Mond

Ich stell' den Mond mir weiblich vor,
Und wenn sie strahlt am Himmelszelt,
Dann blick ich durch mein fernes Rohr,
Und durch die Linsen fällt
Das Licht umringt von Dunkelheit
Und einem Hauch von Weiblichkeit.

Osterwunsch

Ach Osterhase bringe mir
Statt Eiern diesmal Klopapier!

Freitag, 3. April 2020

Ostervirengedicht

Wahrscheinlich steckt der Osterhase
Gerade in der Filterblase
Für Ostereier fest.
Wenn Osterhasen nächtens frieren
Und dazu noch Coronaviren,
Das gibt dem Osterfest den Rest!

Sonntag, 29. März 2020

Virengedicht 5

Hallo, ich bin der Antichrist,
Der morgens schon ein Kindlein frißt.
Und mittags mit geschwellter Brust
Da fröne ich der Fleischeslust.
Doch abends beim Verkehr mit Tieren,
Da züchte ich Coronaviren,
Bis schließlich nachts ich Menschen quäle,
Indem ich solchen Mist erzähle.

Virengedicht 4

Ich spiel' auf zwei Klavieren 
Von Schumann die Sonaten. 
Wahrscheinlich sind's die Viren, 
Warum sie mir missraten.

Samstag, 28. März 2020

Virengedichte 3

Ich steck den Finger in den Hals, 
Denn der Reflex kann jedenfalls 
Mit seinem Würgen auch bezwecken, 
Die bösen Viren zu erschrecken.

Virengedichte 2

Ich sitze in der Unterhose 
Und sauf mir eine Schnapsnarkose. 
Kriech ich dann blau auf allen Vieren, 
Dann wehe euch, Coronaviren!

Virengedichte 1

Ich koche Marmelade, 
Aber sehe grade, 
Sie will nicht gelieren. 
Vielleicht liegts an den Viren? 

Schade ums Gedicht: 
Die Viren waren's nicht. 
Diesmal jedenfalls 
War's statt Zucker Salz.

Montag, 16. März 2020

Wahnsinn

Wenn Menschen plötzlich Hamster lieben
Und hirnlos Einkaufswagen schieben,
Bricht sich die wahre Krankheit Bahn:
Der Mensch erfasst vom Rinderwahn!

Samstag, 14. März 2020

Klopapier

Hamsterkauf von Klopapieren
Reimt sich wunderbar auf Viren.
Also sieht man jetzt die Deppen
Klopapier nach Hause schleppen,
Bis die Tragetüten reißen:
Soviel könnt ihr gar nicht scheißen!

Dienstag, 10. März 2020

Storchenfrust

Also sprach der Adebar:
Immer wenn ich Kinder bringe,
Wird mir am Getuschel klar,
Dass ich damit Menschen zwinge,
Endlich an den Storch zur glauben.

Doch der Mensch will nicht erlauben,
Dass der Storch die Kinder bringt.
Auf dem Kirchturm stehend horch
Ich ins Treiben, und das klingt:
Brat' mir einer einen Storch!

Ich beiß' niemand mehr ins Bein:
Macht doch euren Mist allein!

Donnerstag, 27. Februar 2020

Des Dichters Zweifel

Mir fällt gerade gar nichts ein,
Aber deshalb auch nichts schreiben?
Pinkel ich mir selbst ans Bein
Oder lass ich's bleiben?

Angesichts von diesen Fragen
Halte ich beim Dichten inne:
Wenn den Dichter Zweifel plagen,
Ist das Kunst im besten Sinne!

Sonntag, 23. Februar 2020

Der Dichter spricht

Fröhlich schmettern die Trompeten:
Ist der Quark erst breitgetreten,
Wird vielleicht ein Käse d'raus.

Bei den Füßen, die da traten,
Gilt der Käse als missraten,
Und Trompeten sind ein Graus.

Dies Gedicht ist wahrlich Quark,
Ob getreten oder nicht.
Und der arme Dichter spricht:
Immerhin, es reimt sich stark!

Montag, 17. Februar 2020

Mir wird übel

Allenthalben nichts als Stuss:
Fasnet, Fasching, Karneval
Ist mir sowas piepegal!
Mir reicht schon das Narrenstück
Der Parteienpolitik.
Mir wird übel, punktum, Schluss!

Donnerstag, 13. Februar 2020

Sturmerprobter Genitiv

Weht ihr Winde, wehet!
Seht der Sturmwind drehet
Mir des Alters Falten.

Oh, das war ein Genitiv!
Denn ein Dativ wäre schief
Und kaum auszuhalten.

Montag, 10. Februar 2020

Nieder mit dem ESC!

Ich will den ESC verbieten,
Denn dieses Jahr da wählen Nieten
Ganz heimlich einen Titel aus.

Der ESC wird immer schlimmer.
Sabine ist kein Frauenzimmer
Vielmehr ein Sturm mit Schreck und Graus.

Sabine weh' den Fernsehbirnen
Das Stroh aus ihren Fernsehhirnen!

Allerlei Stürme

Die Wetterfrösche sind perplex,
Denn mitten in Sabines Stürmen
Tobt AKK als Faschingshex',
Will aus dem Amte türmen.

Bei soviel Sturm zur Fassenacht
Ist Narretei wohl angebracht!

Sonntag, 9. Februar 2020

Warum haben Stürme Namen?

Hunde heißen Fips und Bello,
Katzen Muschi oder Mieze,
Stradivari heißt mein Cello,
Das ich ehrerbietend sieze.

Aber wenn der Luftdruck sinkt,
Sitze ich auf der Latrine,
Wo es ohne Namen stinkt.
Doch draußen tobt der Sturm Sabine.

Mittwoch, 5. Februar 2020

Der Wurmfortsatz

Als Landeschef von Höckes Gnaden
Darf Kemmerich in Jauche baden.
Die FDP als Wurmfortsatz
Macht für die braune Soße Platz.

Sonntag, 2. Februar 2020

Tempolimit

Männern mit zu kleinen Hoden
Wird dank Motor viel geboten:
Rasen auf der Autobahn
Fühlt sich schrecklich männlich an.

Männer ohne Erektion
Imponieren mit dem Ton
Vollgasfahrender Motoren.

Geht dies Surrogat verloren,
Stünden all die Impotenten
Hilflos da mit leeren Händen.

Samstag, 1. Februar 2020

Klimawandel

Januarsch und Februarsch
Schicken ihre Winde,
Blasen einen Frühlingsmarsch,
Denn der Wind weht linde.

Ob danach als Märzeleid
Nochmals Winterstürme toben?
Diese Klimawandelzeit
Ist schon sehr verschroben!

Freitag, 24. Januar 2020

Der Gabriel

Wenn ich dem Engel Gabriel
Die pseudolinken Flügel stehl',
Dann fährt er als Sozialkastrat
Von nun an täglich Aufsichtsrad.

Mittwoch, 22. Januar 2020

Der Nichtsnutz

Ich sitze da und bin nichts nutz!
Selbst wenn ich mir die Nase putz,
Ist dies nur einfach selbstgerecht.
Was ich auch mache, mach' ich schlecht.

Ich frage mich, was von mir bleibt,
Doch während dies der Autor schreibt,
Erheitert sich sein Angesicht:
Der Nichtsnutz nutzt für ein Gedicht!

Dienstag, 21. Januar 2020

Quexit

Was wäre so ein Quexit geil:
Die Queen geht auf ihr Altenteil,
Das House of Lords geht in Pension,
Das Volk zerschlägt den Königsthron,
Und schon wär Britain great und heil.

Donnerstag, 16. Januar 2020

Dörrbohnen

Dörrbohnen eignen sich glänzend für deftige Reime am Morgen,
Lassen Hexameter kraftvoll und rhythmisch erklingen und sorgen
Jenseits von Versmaß und Reim für des Magens Erquickung und Freude.
Speck und Kartoffelbrei runden den Dreiklang des Essens für heute.

Sonntag, 12. Januar 2020

Fernweh

Lass' uns in die Ferne schweifen,
Wo die wilden Kerle reifen,
Die wir von den Bäumen pflücken.

Wenn die Flöten fröhlich flöten,
Und die Tröten traurig tröten,
Kann's den wilden Kerlen glücken,

Dass für einen Winzmoment
Dies Gedicht kein Ende kennt...

Lob des Dadaismus

So ein Dadaistenleben
Schrumpft die Sorgen klein:
Dada lässt die Welt erbeben,
Denn die Welt darf sinnfrei sein.

Freitag, 10. Januar 2020

Gelbbauchunkenrufe

Freude schöne Gelbbauchunken,
Froschlurch, der im Winter ruht.
Ich hingegen sitze trunken,
Und in mir kocht heiße Wut:

Gegen alle Unkenrufe
Bin ich heute froh im Sinn,
Scharre wütend mit der Hufe, 
Weil ich so ein Glückspilz bin.

Statt zu jammern, sich zu freuen,
Das ist heute unerhört.
Werde dies Gedicht bereuen,
Weil es frech den Zeitgeist stört.

Mittwoch, 8. Januar 2020

Regierungspolitik

In den Zeiten großer Krisen
Merke dir die Krisentricks:
Auf die Kritikaster schießen,
Und ansonsten sagst du nix!

Hülle dich in tiefes Schweigen,
Sitze das Gesäß dir breit.
Darfst auch eine Raute zeigen,
Und ansonsten sei bereit

Mit Intrigen und mit Lügen,
Hintenrum und auch für Geld
Deine Wähler zu betrügen.
So regiert man heut' die Welt!